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Brno, Stadt der Weine – Tor zur Weinregion

Die Stadt Brno stellt ein Eingangstor zum traditionellen Weinbaugebiet Mähren dar. Die Kultur der Weinproduktion ist neben den Natursehenswürdigkeiten und historischen Denkmälern eins der Highlights für die Besucher dieser Gegend.

Wie anhand vieler historischen Quellen nachgewiesen wird, Wein und Weinbau waren für die Stadt Brno bereits seit dem 13. Jahrhundert von grundsätzlicher Bedeutung. Damals wurden Weinberge in ganz Mähren massenhaft angelegt und Brünner Bürgertum besaß Weinberge nicht nur in Brno und deren Umgebung, sondern auch in anderen Städten, wie Židlochovice, Hustopeče, Mikulov und Znojmo.  Diese Bürger hatten großes Interesse am Schutz des Weinmarktes. Auf ihren Antrag hin erließ Johann von Luxemburg am 5.4.1325 eine Anordnung, dass in Brno ab dem Zeitpunkt der Traubenernte bis zu Ostern nur Weine von Brünner Bürgern ausgeschenkt werden dürfen. Zu diesem Zwecke wurden in Brno sgn. Weinkoster ernannt, die bereits in den Stadtoren den Ursprung der nach Brno gefahrenen  Weine überprüften und nur mährische Weine in die Stadt ließen, für die sie gleich den Preis bestimmten, zu dem man die Weine verkaufen durfte. Bis zum dreißigjährigen Krieg gab es auch einen Weinberg an den Hängen unter der Festung Špilberk. Die ältesten Erwähnungen über Weinberge am Berg Špilberk stammen bereits aus dem 14. Jahrhundert, die Südhänge des Berges Špilberk mit Weinreben sind in vielen barocken Veduten zu sehen.

In der Vergangenheit waren viele weltliche und kirchliche Institutionen und deren Strukturen mit dem Eigentum an Weinbergen in Brno sowie in anderen umliegenden Gemeinden und Städten verbunden. Weinproduzenten aus ganz Mähren nutzten den Brünner Weinmarkt und belieferten mit ihren Produkten hiesige Weinschenken, Kneipen, Cafés und Weinstuben. In Brno herrschte ein reger Weinhandel, zwischen Groß- sowie Kleinhändler und verbreitetem Netz von Weinstuben und Weinschenken in Straßen der Stadt. Mit Wachstum der Stadt und mit Veröden der Weinberge ging langsam auch die Handelstätigkeit zurück und mit dem Aufschwung moderner Unterhaltungsformen und der Kultur ging auch Genius Loci der Stadt Brno, als Weinzentrums, verloren. Viele ursprüngliche Kellerräume dienen heutzutage als Restaurants, Vinotheken u.ä.

Es gibt also keine Zweifel, dass man in der Vergangenheit auf dem Gebiet der Stadt Brno folgendes finden konnte:

  • bedeutende Anbauflächen,
  • umfangreiche Weinproduktion in vielen Winzerbetrieben,
  •  ausgedehnte Kellerräume, die primär zur Produktion, Lagerung der Weine und zum Weinhandel dienten
  • es wurde ganz allgemein viel Wein getrunken sowie viel gefeiert.

Diese Web-Präsentation soll zum Ziel führen, dieses in Vergessenheit geratene Gesicht der Stadt zu entdecken und sich auf die Spuren der mährischen Weine in dieser Stadt zu machen: 

Labyrinth unter dem Krautmarkt (Zelný trh)

__enk_web.jpg Der Krautmarkt zählt zu den ältesten erhaltenen Plätzen in Brno. Erstmals wurde der Krautmarkt Anfang des 13. Jahrhunderts erwähnt, und zwar unter dem Namen Obermarkt (Horní trh). Der heutige Name stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Krautmarkt war seit jeher ein reger Ort, an dem alltäglicher Handel herrschte.

 

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